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5. Oktober 2013

Da vorne wartet die Zeit (Lilly Lindner)



Da gibt es eine Stadt am Waldrand. Jeder Mensch, der dort wohnt, hat seine persönliche Geschichte. Trotzdem sind sie irgendwie miteinander verbunden. Was anfangs noch ganz normale Geschichten sind, steigert sich schließlich. Der Leser wird sofort in die Welt eines Menschen entführt. Aber auch schnell wieder aus dieser Welt herausgerissen. Lilly Lindner schafft es, dass man sich sofort mit jeder Person identifizieren kann. Ihre Ängste, ihre Probleme, ihre Verbindungen zu anderen Menschen. Dieses Werk ist ganz anders. Trotz dem poetischen Schreibstil, den sie beibehalten hat. Zum Glück. Dieser macht sie nämlich aus. Auf diesen möchte man gewiss nicht verzichten. Aufgrund des zurecht hochgelobten Erstlingswerk der Autorin, ist "Da vorne wartet die Zeit" eher ein Schatten der bereits veröffentlichten Werke. Das heißt nicht, dass dieses Buch nicht berührt, fesselt und man sich hier nicht hineinfindet. Wer solche Bücher wie "Splitterfasernackt" oder "Bevor ich falle" vorher veröffentlicht, hat damit schon den Maßstab ganz hoch gesetzt. Somit ist es schwer bzw. fast unmöglich, nochmal die letzten Bücher (insbesondere "Splitterfasernackt") zu übertrumpfen. Der Anfang war somit etwas platt. Enttäuschung machte sich kurz breit. Aber mit den Seiten verschwand auch die Enttäuschung. Das besondere an "Da vorne wartet die Zeit" ist diese tolle Verbindung der einzelnen Charaktere. Alle haben sie ihre Probleme, aber trotzdem sind sie miteinander verbunden. Im Laufe der Zeit, erfährt der Leser, wie die Charaktere miteinander verbunden sind. Einiges wird deutlich, was vorher unklar war. Lilly Lindner schafft es mit ihrem poetischen Stil, zu überzeugen. Ihre Worte wählt sie immer gekonnt, ihre Liebe zum Schreiben wird wieder deutlich. In jede Geschichte kann man sich wunderbar hineinversetzen. Das Buch ist in einzelne Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapital ist für eine Person geschrieben. Nach und nach tauchen diese wieder in anderen Geschichten auf. Es ist erstaunlich, welche Charakter noch im Kopf bleiben und welche schon längst wieder vergessen wurden. Einerseits gut, andererseits schlecht. Denn mit Mühe muss man erstmal überlegen, welche Person das denn nochmal war. Das ist die Schwierigkeit. Bei so viel Personen passiert es schnell, dass einem nur manche Namen im Kopf bleiben. Umso schöner, wenn man erkennt, welche Person gemeint ist. Dann fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen. Dann erkennt man den Sinn. Lilly Lindner hat es auch diesmal wieder geschafft, zu überzeugen. Ein rundum gelungenes Werk. Der Schluss schließt die Geschichten sehr gut ab, ohne dass man das Gefühl hat, die Autorin hat etwas außer Acht gelassen. Ich vergebe trotz der negativen Zeilen aufgrund des Anfangs:

Struktur und Sprache (Stil, Lesbarkeit...) 
Aufmachung (Aussehen, Cover, Klappentext...) 
Aufbau (Spannung, Anordnung...) 
Inhalt (Thema, Szenen...) 
Sonstiges (Gedanken...) 

Lilly Lindner
"Da vorne wartet die Zeit"

Roman, erschienen im Droemer Knaur Verlag, 2013, 268 Seiten, Maße: 13,6 x 21,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch

Das Buch bekommt


Hiermit bedanke ich mich beim Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar.

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