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Schön, dass Du hier hergefunden hast. Mach Dir einen Kaffee oder Tee, setze Dich gemütlich auf die Couch und durchstöbere die neusten Buchempfehlungen. Hier verrate ich Dir, welche Bücher ich lesenswert finde und was es Neues in der Literaturbranche gibt.

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22. Dezember 2012

Meeresrauschen (Patricia Schröder)

 
 
Als Gordian von seiner Reise zurückkehrt, bleiben Elodie und ihm kaum Zeit, ihre Liebe zu genießen. Kyan sinnt auf Rache: für Elliots Tod und für seine Schmach, die er im Kampf mit Gordian erlitten hat. Cyril offenbart Elodie einen Teil seines Geheimnisses und kämpft um ihre Zuneigung, und ein Wiedersehen mit Javen Spinx offenbart neue Überraschungen. Die Unruhe in Rubys Clique und die schwelende Feindschaft unter den Meeresbewohnern lässt die Stimmung endgültig umschlagen, und inmitten der katastrophalen Ereignisse ist plötzlich Gordian verschwunden. Doch als Elodie sich blindlings ins Meer stürzt, um ihn zu retten, muss sie sich unversehens dem wahren Ausmaß ihrer Bestimmung stellen. Hals über Kopf und ohne auf ihr Herz zu hören, flieht Elodie von der Insel und vor sich selbst, um Guernsey, um Gordian zu vergessen. Doch längst steht mehr auf dem Spiel als ihre Liebe zu Gordy, und Elodie muss erkennen, dass sie ihrer Bestimmung nicht entgehen kann. Aber welchen Preis ist sie bereit, dafür zu zahlen? 


Unsere Meinung zum Buch:

Die Liebe zum Meer ist der Grund, warum ich wieder von der Triologie etwas lesen wollte. Trotz der Enttäuschung von "Meeresflüstern" habe ich diesem Buch eine Chance gegeben. Diese Nähe zum Wasser und diese fantastische Wesen in diesem Buch, lassen das Meer nah erscheinen. Wenn das Meer auch noch so weit weg ist, scheint es plötzlich ganz nah. Und wenn man die Augen schließt dann hört man das Rauschen des Meeres und die Gefühle explodieren vollkommen. In diesem zweiten Jugendbuch geht es wieder um die scheinbar unerfüllbare Liebe zwischen Elodie und Gordy. Genauso wie in "Meeresflüstern", das wir bereits rezensiert haben, ist dies erneut einer der wichtigsten Hauptbestandteile der Geschichte. Die Gefühlswelt und Jugendliebe von Elodie wird von der Autorin sehr anschaulich und bildlich beschrieben und hält den Leser während des Lesens die ganze Zeit gefangen. Elodie ist ein sehr emotionaler Mensch, es fällt einem leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Alle wichtigen Themen werden in diesem Buch aufgenommen und behandelt. Wichtig ist auch, dass Patricia Schröder sehr nachvollziehbar schreibt und man sich somit in diese Welt sehr gut hineinversetzen kann. Erst im Laufe der Geschichte scheint Elodie an persönlicher Stärke zu gewinnen und über die Entwicklung von ihr war ich sehr angetan. Der Fortschritt eines Protagonisten ist immer etwas Besonderes und zeigt, dass die Geschichte die Eigenschaften der Charaktere formt und lebendig darstellt. Ebenfalls die Botschaft, die hinter diesem Buch steckt, ist sehr bedeutend und zieht den Leser in den Bann. Der Schreibstil ist sehr flüssig, nicht anspruchsvoll, aber für Jugendliche gut geschrieben. Grundlage für dieses Buch ist die Liebe zum Meer und zu den Meereswesen. Also insbesondere für Jugendliche, die sehr gerne im Fantasy Genre lesen. "Meeresrauschen" ist viel besser als der erste Teil der Triologie und für Jugendliche bis fünfzehn Jahren eine klare Empfehlung. 

Besuche die Homepage und erfahre mehr über die Autorin und ihre Bücher.



Struktur und Sprache (Stil, Lesbarkeit...) 
Aufmachung (Aussehen des Textes, Cover, Klappentext...) 
Aufbau (Spannung, Anordnung...) 
Inhalt (Thema, Szenen...) 
Sonstiges (Gesprächsthema, Gedanken...) 

Das Buch bekommt 3 von 5 Sterne


 
Ich möchte mich recht herzlich beim Coppenrath Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken, insbesondere bei Frau Klinkert für den netten Kontakt.

25. November 2012

Henry VIII: Der König und sein Gewissen (Sabine Appel)

 
 
Heinrich VIII. mit seinen sechs Frauen, von denen er zwei aufs Schafott brachte, wird gern als Wüstling und blutrünstiger Gewaltherrscher porträtiert. Sabine Appel betrachtet ihn in ihrer Biographie in ungewohnterem Licht: als humanistisch gebildeten, vielfach talentierten, theologisch versierten und religiösen Mann, dessen Gewissensnöte, oftmals Zeichen eines erstaunlichen Selbstbetrugs, indessen zu weitreichenden Umstürzen mit beträchtlichen Kollateralschäden führten. Die charismatische, aber auch verhängnisvolle Figur dieses Monarchen wird vor dem Hintergrund seiner Zeit und der speziellen Geschichte der Tudor-Dynastie gezeichnet, deren größtes Problem der Selbsterhalt und die Nachfolge war. Die Lebenserzählung ist intensiv mit der Geistesgeschichte verwoben. Werk und Entwicklung von Thomas More, Erasmus oder dem frühen Luther kommen ebenso zur Sprache wie Heinrichs eigene theologische Ambitionen und Beiträge.

Autorenbeschreibung
Sabine Appel ist freie Autorin und schrieb unter anderem narrative Biografien von Madame de Stael und Arthur Schopenhauer. Sie studierte Germanistik und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über Thomas Mann. Von ihr erschienen unter anderem Biographien Goethes und Nietzsches.

Geschichtlicher Hintergrund und Hollywood Filme
Jeder glaubt ihn zu kennen: Henry VIII. oder Henry Tudor genannt. Ein eiskalter Tyrann, der mit seinen sechs Frauen grob umging und sich zum Oberhaupt der katholischen Kirche krönen ließ. Bekannt ist er vor allem durch die vielen Frauen und die Serien und Filme, die Hollywood produziert hat. In jeder Serie und in jedem Film wird er etwas anders dargestellt. "Die Schwester der Königin" und die Serie "Die Tudors" müsste den meisten Lesern bekannt sein. Wenn nicht, dann haben Sie außer talentierte Schauspieler aus geschichtlicher Perspektive nichts verpasst. Am häufigsten verbindet man Henry VIII. wahrscheinlich mit dem englischen Abzählreim: "Geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt." Aber wer war Henry VIII. wirklich und konnte er alle Taten mit seinem Gewissen vereinbaren? Von seinen Ehefrauen ist Anne Boleyn die bekannteste Mätresse und spätere Königin, die er hatte. Das liegt wohl auch daran, dass sie ihm die Tochter Elizabeth schenkte, die England zum goldenen Zeitalter brachte. Mary hingegen ist als eine kalte, blutrünstige (Bloody Mary) Tochter von Henry bekannt, die sich gegen die Protestanten auflehnte und viele verbrennen ließ. Jane Seymour mag wohl die Frau sein, die Henry Tudor endlich einen Sohn schenkte. Doch sie starb und hinterließ ihren Sohn zurück. Die deutsche Anna von Kleve war bald durch ihre Hässlichkeit kein Gesprächsthema mehr. Catherine Howard war viel zu jung für Henry und mehr eine Gespielin als eine Königin von England. Mit ihr fand Henry zwar sexuelle Befriedigung, aber noch lange keine Frau für Gespräche. Somit war seine letzte Frau diejenige, die für ihn eine gute Gesprächspartnerin war. In diesem Buch wird die Biografie von Henry VIII nochmal neu erzählt und alles steht unter dem Motto: Wie ging der König mit seinem Gewissen um?

Aufmachung des Buches
Auf dem Cover ist das wohl bekannteste Bild von Heinrich VIII. Es handelt sich um ein Taschenbuch und ist trotzdem ziemlich teuer. Die Preise aus diesem Verlagshaus sind immer teuer, aber wenn es sich lohnt, dann sind diese auch den Preis wert. Das Buch hat 26 Abbildungen im Text, die sehr interessant sind, um sich ein Bild von der Person zu machen. Gegliedert ist es in Utopia (Präludium zur Biographie eines Königs), Kleine Vorgeschichte (Die Tudors), Der zweite Sohn (Henrys Jugend und die Spuren des Vaters), "Pasttime with good company..." (Die ersten Regierungsjahre), Das güldene Feld, Verteidiger des Glaubens, Das Gewissen eines Königs, Eine sonderbare Reformation, Königliches Ehekarussel (England in Isolation), Der englische Nero (Henrys letzte Jahre und sein Vermächtnis. Mit Zeittafel, Anmerkungen, Abbildungen, Literaturverzeichnis und schließlich das Personenregister.

Struktur und Sprache
Von dem Schreibstil war ich sofort angetan, denn dieser ist wirklich sehr verständlich und doch nicht zu einfach geschrieben. Es gibt durchaus Wörter, die manchen Lesern bestimmt unbekannt sind, aber das kann in jedem Buch, das historisch ist oder nur einen historischen Hintergrund hat, vorkommen. Das Buch ist teilweise etwas langatmig, aber das ist bei einer Biographie nicht anders zu erwarten. Die Inhalte sind alle sehr interessant und man spürt ständig den roten Faden. Besonders angetan war ich von dem Kapitel "Das Gewissen des Königs", da es mich sehr interessiert hat, ob es Heinrich tatsächlich kalt gelassen hat, was er mit seinen Frauen angetan hat. Sabine Appel stellt Heinrich anders dar und macht ihn sofort sympatischer. Man kann sich besser in ihn hineinversetzen und betrachtet die andere Seite von ihm. Desweiteren zeigt das Buch auch andere Personen wie Thomas More oder den frühen Luther, den ich somit auch noch besser verstehen konnte. Außerdem gefiel mir noch das Kapital "Der englische Nero". Schon vorher hatte ich davon gehört, dass zum Beispiel die Franzosen Heinrich als den englischen Nero bezeichnet haben. Durch die Zeittafel und den Anmerkungen der Autorin ist alles verständlich, auch wenn man zuvor noch nicht viel von Heinrich VIII. mitbekommen hat. Alles in allem eine Biografie, die sehr interessant ist und viele Details verrät, die man vorher nicht gewusst hatte. Denn in diesen Filmen und Serien wird sehr viel oberflächlich dargestellt und wie jedem bekannt ist, ist die Show das, was wirklich zählt. Wichtige Details und Hintergrundinformationen werden dort natürlich ausgelassen und dies alles findet sich somit in diesem Buch wieder. Ich kann das Buch allen weiterempfehlen, die mehr über Heinrich und sein Leben erfahren möchten. Zusätzlich ist dieses Buch auch für Personen geeignet, die noch nicht viel über Heinrich wissen und ihren Wissenstand erweitern wollen. Von unserer Community ist diese Biografie auf alle Fälle eine Empfehlung.

Struktur und Sprache (Stil, Lesbarkeit...) 
Aufmachung (Aussehen des Textes, Cover, Klappentext...) 
Aufbau (Spannung, Anordnung...) 
Inhalt (Thema, Szenen...) 
Sonstiges (Gesprächsthema, Gedanken...) 


Sabine Appel
Heinrich VIII.
Der König und sein Gewissen. Eine Biographie.

Das Buch bekommt 4 von 5 Sterne:

 

2012, 319 Seiten, 26 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Taschenbuch, Deutsch, Beck, ISBN-10: 3406638562, ISBN-13: 9783406638565

Hiermit möchte ich mich recht herzlich bei C. H. Beck bedanken. Das Buch kann auf der Verlagshomepage oder bei Weltbild erworben werden.

8. November 2012

Die dritte Sünde (Eva-Ruth Landys)

England 1838: Die Krönung der jungen Victoria steht bevor. Auch Isobel de Burgh, wohlbehütete und egoistische Tochter des Herrn von Whitefell, soll daran teilnehmen. Vor allem, um sich im Rahmen der überbordenden Feierlichkeiten in London einen geeigneten, möglichst adeligen Gatten zu angeln. Doch dann kommt alles ganz anders. Mr Havisham, der reiche Geschäftsfreund ihres plötzlich verarmten Vaters, bekundet deutliches Interesse an ihr. Isobel ist verärgert und enttäuscht. Weiß Lady Craven, die weltgewandte und leichtlebige Freundin ihrer verstorbenen Mutter, vielleicht Rat? Und was hat Havisham mit dem überraschenden Tod David de Burghs, des rechtmäßigen Erben Whitefells, zu tun? Währenddessen zeigt sich auf Whitefell Cathy - Tochter des Landverwesers und Isobels langjährige ungleiche Spielgefährtin wider Willen - erleichtert, endlich von ihrer ungeliebten Herrin befreit zu sein. Doch die kleine Freude währt nicht lang. Isobel kehrt zurück als Verlobte Havishams und erzwingt Cathys Dienste erneut. Cathy wird Isobels Zofe - nicht zuletzt, um deren intime Eskapaden zu decken. Es gibt da nämlich den ausgesprochen verführerischen jungen Stallmeister Aaron Stutter auf Whitefell, der nicht nur Isobels erotische Fantasien beflügelt. Doch Aaron hat ein schreckliches Geheimnis - und er liebt die scheue Cathy. Eine verhängnisvolle Ménage à trois beginnt, die geradewegs in eine Katastrophe führt...

Autorenporträt
Eva-Ruth Landys hat sich erst im dritten Anlauf der Schriftstellerei zugewandt. Zunächst studierte sie Sozialarbeit und arbeitete einige Jahre in diesem Berufsfeld. Nebenher startete sie eine erfolgreiche musikalische Karriere und ist inzwischen als Sängerin, Komponistin und Produzentin tätig sowie als Radio- und Musicalautorin. Da diese künstlerische Arbeit auch schriftstellerische Betätigung beinhaltet, drängte es sich auf, endlich dem lang gehegten Wunsch nachzugeben, sich dem Bereich Literatur...

Rezension zum Buch 
Ich war sehr gespannt auf das Buch und habe mir im Vorfeld die Interviews der Autorin angesehen, sowie die Homepage besucht. Ich hatte sehr viele Erwartungen, da mir ihr Debütroman so sehr gefallen hat. Schon ganz zu Anfang war ich wieder fasziniert von diesem tollen Schreibstil, der sofort jeden in den Bann zieht. Gleich zu Anfang des Buches bekommt man zwei sehr interessante Zitate und anschließend sind die sieben Todsünden aufgelistet, wo die dritte Sünde die Wolllust ist. Schon zu Anfang war ich fasziniert von dem Schreibstil und der Sprache, die die Autorin anwendet. Es ist einfach wunderbar mit mehr Niveau zu lesen. Die Autorin lässt sich zu Anfang viel Zeit, um den Leser in die Geschichte einzuführen. Das wird sofort deutlich und deswegen ist der Anfang etwas langatmig, denn ich habe sehr gerne schon zu Anfang Spannung. Aber andererseits handelt es sich hier um eine Triologie und die Handlung sollte deswegen auch gut geschildert werden. Erotik wird in diesem Buch angemessen verwendet, schließlich handelt es sich um einen historischen Roman. Ich persönlich finde es optimal, auch wenn ich gerne mehr Erotik habe, finde ich, dass die Autorin die Erotik im ersten Teil angemessen verteilt hat und hoffe trotzdem, dass es sich in den zwei nächsten Teilen noch etwas steigert.

Die Geschichte beginnt ein paar Jahre vor der Inhaltsangabe und beschreibt wie Cathy nach Whitefell gekommen ist. Zuerst ein wenig langatmig, danach nimmt die Handlung Fahrt auf und man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Isobel ist wirklich kein Charakter, für den man von Anfang an Symphatie empfindet. Ich habe mich oft über sie aufgeregt, weil sie so eine herrschsüchtige und egoistische Person ist. Sie geht mit ihren Menschen respektlos um. Dieses erschreckende und abstoßende Verhalten wird auch zu Anfang schnell deutlich. Aber ich finde die Charakterzüge sehr passend und ich habe so eine Person insgeheim auch erwartet. Cathy lässt sich viel zu sehr unterdrücken und hat somit gegen die imposante und temperamentvolle Isobel keine Chance. Trotzdem war sie mir von Anfang an symphatisch und ich habe mit ihr gefühlt. Die Geschichte nimmt sehr viele Wendungen und es ist ein tolles Lesevergnügen, immer überrascht zu werden. Die anderen Charaktere finde ich sehr gut gelungen und sie sind teilweise durchschaubar, aber manche auch ein wenig undurchschaubar. Ein Verwirrspiel aus Intrigen, Politik und tiefen erotischen Gefühlen beginnt und entführt den Leser auf etwa 550 Seiten. Die Handlungsstränge sind nachvollziehbar und die Thematik sehr unterhaltend. 

Die Aufmachung des Buches ist fantastisch, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Der Bookspot Verlag ist für mich die Neuentdeckung von 2012 und ich bin wahnsinnig begeistert über die Cover und die Autoren, die das Glück haben, bei solch einem Verlag veröffentlichen zu dürfen. Der erste Eindruck bestätigt sofort, um was für ein Buch es sich handelt. Erotik im historischen Zeitalter. Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Triologie, spannende-erotische Gesellschaftsromane im victorianischen England. Folgen werden noch "Stadt der Schuld" und "Wege nach Eden". Eva-Ruth Landys hat mich mit diesem Buch sehr überzeugt und hat ihren Debütroman nochmal übertroffen. Schnell hat man lebendige Bilder vor Augen und ist von der Geschichte um Politik, Intrigen und Erotik gefesselt. Es lohnt sich, sich in diese Welt entführen zu lassen!

Struktur und Sprache (Stil, Lesbarkeit...)
Aufmachung (Aussehen des Textes, Cover, Klappentext...)
Aufbau (Spannung, Anordnung...)
Inhalt (Thema, Szenen...)
Sonstiges (Hype, Gesprächsthema, Gedanken...)

Eva-Ruth Landys
Die dritte Sünde

2012, 576 Seiten, Deutsch | Bookspot Verlag,  ISBN-10: 393735770X | ISBN-13: 978-3937357706

Das Buch erhält 4 von 5 Sterne


Ich möchte mich recht herzlich beim Bookspot Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. Das Buch können sie bei
Amazon erwerben.

24. Oktober 2012

Kinofilm Die Königin und der Leibarzt



Großes Kino: Zentropa verfilmt erstmals eine der emotionalsten Begebenheiten der europäischen Geschichte, das Macht- und Liebes-Dreieck zwischen der dänischen Königin Caroline Mathilde, ihrem wahnsinnigen Mann, König Christian VII., und dem deutschen Arzt und Aufklärer Johann F. Struensee.Die Geschichte wurde schon oft in Buchform verfasst, zuletzt in „Der Besuch des Leibarztes“ von Per Olov Enqvist (auch in Deutschland jahrelang in den Bestsellerlisten). Mads Mikkelsen ("Casino Royale"  2006, "Valhalla Rising" 2009) spielt den charismatischen Arzt, Alicia Vikander (European Shooting Star auf der Berlinale 2011, "Anna Karenina" 2012 an der Seite von Keira Knightley und Jude Law) die junge Königin. Das Drehbuch verfassten Nikolaj Arcel (auch Regie), Rasmus Heisterberg und Lars von Trier.

19. Oktober 2012

Ein plötzlicher Todesfall, Joanne K. Rowling

Laut Wikipedia gehört ihr neuer Erwachsenenroman "Ein plötzlicher Todesfall" ("The Casual Vacancy") in die Top 15 der am schnellsten verkauften Bücher in der Woche nach Erscheinung (in diesem Fall: 27. September 2012) weltweit, und auch ich gehörte zu diesen Käufern, die am Erscheinungstag die Buchhandlung stürmte. Im Folgenden möchte ich meine Meinung zu Rowlings erstem Werk abseits ihrer berühmten Fantasy-Romane erzählen. Jetzt zur Handlung von "Ein plötzlicher Todesfall", dessen Cover leider überhaupt nicht geschmackvoll ist:

Gemeinderatsmitglied Barry Fairbrother stirbt am Anfang des Buches sehr plötzlich und somit entsteht nicht nur im Städtchen Pagford, wo die Geschichte spielt, eine Lücke, sondern auch im Gemeinderat selbst. Die Bürger der Stadt, die man im Laufe der Geschichte näher kennenlernt, kämpfen daraufhin um die freigewordene Stelle, bis die Situation schlussendlich komplett eskaliert und einige Opfer mit sich bringt. Ein Krieg entsteht, und das nicht nur in Pagford selbst - ein Krieg zwischen Arm und Reich, ein Krieg zwischen Ehemännern und Ehefrauen und ein Krieg zwischen Eltern und ihren Kindern.

Anfangs wirkt das Buch durcheinander und man wird quasi ins Geschehen hineingeworfen. Es werden Geschichten von so vielen Personen erzählt, dass man sich kaum zurechtfinden kann und mir persönlich war bis zur Hälfte des Buches (in der englischen Version sind es 503 Seiten) immer noch nicht komplett klar, inwiefern welche Charaktere miteinander verwandt sind und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Auch aus wessen Sicht gerade erzählt wird, wechselt oft mit den Absätzen und man muss beim Lesen sehr aufpassen, dass man nicht durcheinanderkommt. Ich persönlich fand vor allem am Anfang den ständigen Wechsel zwischen den gefühlten fünfzehn Hauptcharakteren sehr störend und hatte bis weit über die Hälfte des Buches niemanden gefunden, mit dem ich mich beim Lesen halbwegs identifizieren konnte, da man das Gefühl hatte, dass jede individuelle Geschichte nur angerissen, aber nicht ausführlich erzählt wurde. An anderen Stellen war das Buch allerdings zu ausführlich (vor allem Gedankengänge, was ja noch aus Harry Potter bekannt ist), was ehrlich gesagt schon fast ein wenig langweilig wurde. Trotz allem finde ich aber vor allem das Ende, als aufgeklärt wird, wie die Geschichte aufgebaut ist und man den Zusammenhang zwischen den Charakteren erkennt, sehr gelungen und logisch.

"Ein plötzlicher Todesfall" ist definitiv, wie auch angesagt, etwas ganz anderes als Harry Potter. Es ist ein Erwachsenenroman und an manchen Stellen spürt man förmlich das Verlangen der Autorin, aus dem Kinderbuchklischee herauszukommen - Beschimpfungen und viele vulgäre Szenen machen aus "Ein plötzlicher Todesfall" zumindest kein Kinderbuch.

Für alle anderen, die wie ich an den vielen Charakteren fast verzweifelt sind, empfehle ich folgenden Link, der eine Charakterliste mit Beschreibungen zusammengestellt hat.

Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Lesen und freue mich auf weitere Meinungen.

Bildquelle: © Carlsen Verlag

7. Oktober 2012

La Vida Cubana, Eine Liebeserklärung an ein Volk (Marion Reichrath und Klaus Brabänder)


In den Jahren 2003 bis 2007 bereiste das Autorenpaar die sozialistische Karibikinsel Kuba. Die damals gewonnenen Eindrücke und Bilder lassen sie bis heute nicht los. Die Liebe zu dem kubanischen Volk ist ungebrochen, und die Aufarbeitung hat viele Jahre gedauert. Doch nun haben die Autoren ihre besten zwölf Reiserzählungen zusammengestellt und mit Bildern illustriert. Herausgekommen ist kein Hochglanzprospekt, aber ein Buch, welches bleibende Bilder im Kopf des Lesers hinterlässt. Gänsehaut erzeugend, ist so manche ihrer Geschichten, wie die des Trompetenspielers von Cárdenas. Die beschriebenen Begebenheiten und Personen sind durchweg real, wenn auch bisweilen ihre Namen verändert wurden.

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